El Gouna

Ein Bericht von Felix Rendelsmann

 

Allgemeines zum Ort:

Eine schöne Lagunenstadt mit keinen Bausünden. Die Gebäude sind in gutem Zustand und passen gut in die Gegend. Errichtet hat sie ein ägyptischer Privatmann, der hier auch eines seiner Domizile hat. Im Hafen vor unserem Hotel "Three Corners Ocean View" liegen die Jachten der Millionäre. Das Hotel bietet durch seine Lage aus den meisten Zimmern den Blick aufs Wasser. Das "all inklusive"-System bietet sogar die Möglichkeit abends in anderen Hotels zu essen. Für die drei 5-Sterne-Hotels am Ort gegen Aufpreis von (nur) 3 € pro Abend. Dieses Angebot ist limitiert auf dreimalige Nutzung (wir haben es nicht in Anspruch genommen). Zu empfehlen ist die Fortbewegung per Bus, der nur 10 Ägyptische Pfund (ca. 1,50 €) pro Woche kostet. Unbedingt sollte man aber einmal eine Fahrt mit dem "TOKTOK" machen. Ist auch nicht teuer! Downtown lohnt einen Besuch auch mal am Abend.

Wir erfahren über El Gouna, dass es schnell (vielleicht zu schnell?) wächst und sich die Kaufpreise für Wohnungen und Häuser in den letzten Jahren verdoppelt haben und ein Vielfaches von denen in Hurghada betragen. Vor fünf Jahren gab es 2 Tauchbasen, inzwischen sind es 9 Stück und nächstes Jahr sollen noch zwei hinzu kommen. Ob das der richtige Weg ist, scheint fraglich. Einheimische, die in El Gouna leben und/oder arbeiten dürfen sich nichts zu schulden kommen lassen. "Machen sie Ärger", fliegen sie aus dem Ort, verlieren ihren Job und dürfen nicht wiederkehren. Das macht den Ort einerseits für Touristen angenehm, bedeutet aber andererseits, dass El Gouna - so malerisch der Ort auch ist - nicht Ägypten ist. Wie hat es ein "Insider" ausgedrückt: "Disneyland" Da wir zum Tauchen hier sind können wir (sehr gut) damit leben.

Probleme bereitet den örtlichen Gastronomiebetrieben der Umstand, dass fast alle Hotels auf "all inklusive" umgestellt haben. Folge: Ein Lokal nach dem anderen im Ort geht pleite und ein Leben auf der Straße findet eher wenig statt. So hat auch dieses, für uns angenehme Angebot, eine Kehrseite. Leider, denn hier kann man sich, anders als in Hurghada, recht frei bewegen (auch als Frau), ohne ständig belästigt zu werden.

Unser Hotel ist das „Three Corners Ocean View“ Übringens, der Ort wird nicht nur von Tauchern sondern zunehmend auch gerne von Kitesurfern besucht. Grund sind die Winde (gefällt uns anfangs wegen Seegang  nicht so) und der lang gezogene breite Flachwasserbereich. Für reinen Strandurlaub eignen sich die Strände zurzeit nur bedingt. Schuhe sind im Flachwasserbereich an einigen Stellen zu empfehlen und nach dem Schwimmen wird es beim recht langen Weg aufs Trockene durch den Wind recht kühl.

 

 

17.10.05:

Bei der leider späten Ankunft im Hotel liegt ein Begrüßungsschreiben der Tauchbasis "Blue Brothers Diving" vor. Bereits für den Folgetag wäre eine Mitfahrt auf dem Taucherschiff möglich.

 

 

 

18.10.:Verzicht aufs Tauchen, um erst einmal Formalitäten zu regeln und Lungenautomaten mit dem Technikguide umzubauen, da ausschließlich Flaschen mit einem Ventil an Bord sind. Direkt am Hotel und gleichzeitig direkt am Anlegeplatz der Taucherschiffe hat die Basis von Doro und Tom, das "Blue Brothers Diving" ihr Lager für das Tauchgerödel und einen Technikraum. Auch die Tauchbasis selbst ist im Hotelkomplex integriert und kaum 100 Meter vom Hoteleingang entfernt.

Sehr angenehm: Sehr kurze Wege für uns!

Tipps von DORO hinsichtlich El Gouna (gute Restaurants) und möglichen Erkrankungen: Viel trinken und bei Durchfall oder Seekrankheit einheimische Mittel der Tauchbasis nutzen und auf mitgebrachte Medikamente verzichten. (stimmt, wie die erste Tauchfahrt bei starkem Wind zeigte)

 

Ich hatte mir übrigens vorgenommen im Rahmen des Urlaubes mein Silber-Brevet zu erwerben.

 

 

19.10.:

Erster Tauchtag! Treffen um kurz nach 8.00 h am Anleger. Kurze Begrüßung und Verteilung auf die Boote. Heute nur Lusttauchgang, da der mitfahrende TL gerade für PADI-Ausbildung belegt ist.

Starker Wind und deshalb keine Fahrt Richtung Norden. Sind anscheinend die besseren Tauchplätze? Wir erfahren später, dass bei gutem Wetter zu viele Boote aus Hurghada die von uns aus südlich gelegenen Riffe ansteuern und es bei stärkeren Winden im Süden nicht so überlaufen ist.

Abfrage bei den Taucher(inne)n ergibt, dass wir nach Südosten fahren.

An Bord findet für die Neulinge das Bootbriefing statt. (Leider unter Deck, so dass beim Seegang Schweißausbrüche folgen) Nach Abschluss des Briefings geht es wieder nach oben, überlegen ob es wohl gut geht. Entschluss, doch den TL um eine Reisetablette zu bitten. Die hilft! Dann das Tauchbriefing vom Guide MAMDOUH in deutsch. Der TL WAEL hält das gleiche Briefing ein Deck tiefer in englischer Sprache.


Tauchgang 1:

(Tauchtiefe ca. 12 m, Tauchzeit 60 Minuten, bei 27° C)

Der Check-Tauchgang findet am Dolphin-Reef statt.

Der Guide hat vier Taucher für den Check dabei. Obligatorisch ist das Ausblasen der halbvollen Maske, das "Wegwerfen und Wiederangeln" der 2. Stufe und als dritte Übung das Atmen aus dem Octopus des Guide. Einer der Mittaucher ist frisch PADI-brevetiert, hat sehr wenig Tauchgänge und bekommt die meiste Aufmerksamkeit des Guide. Nach dem ersten Check bleibt dieser an der Seite des Anfängers und die anderen drei (Holger, Anja und ich) bilden eine Gruppe, die MAMDOUH und dem "Frischling" zunächst folgen. Dieser darf die Folgetage nur mit Tauchlehrer tauchen, was unserer Meinung nach die Qualität der Basis unter Beweis stellt und ein gutes Gefühl vermittelt. Der Guide kehrt früher um und unsere Dreiergruppe schaut sich noch weiter das Riff und seine Bewohner an.

Für unsere Verhältnisse eine Sicht wie im Aquarium. Diese soll vor ein paar Tagen (vor dem Wind) noch besser gewesen sein.

Massen bunter Fische und Korallen und Riesenmuscheln, die wir uns gar nicht alle merken können.

Verschiedene Falterfische, Tabak-, Maskenfalterfische,   Drücker- und Papageienfische, kleine Dreibinden-Preußenfische, Husarenfische und Trauermantel-Chromis, Gelbblaue Zwergbarsche, Flötenfische sowie ein Blaupunktrochen.

Ach ja, leider kein Delphin, aber dafür die Angehörigen von "Nemo" . Die Delphine sollen sich hier allerdings (laut anderer Taucher) im letzten Jahr häufig aufgehalten haben.

Tauchgang 2 (Tauchtiefe ca. 14 Meter, Tauchzeit 60 Minuten) am Poseidon-Riff. Die Gruppeneinteilung ist geblieben. Sicht und Fische sind ähnlich. Dabei noch mehr Korallen und dazu ein Kofferfisch und vereinzelt Kugelfische.

Resümee für den ersten Tag: Reizüberflutung! Klasse! Mehr Arten an einem Tag als in Spanien während des ganzen Tauchurlaubes.

Bei der gut einstündigen Rückfahrt kämpft Anja gegen die Übelkeit und gewinnt ohne Zuhilfenahme von Mittelchen. Jetzt sind wir vorgewarnt!

Zurück in der Basis werden die Regelungen für die Silbertauchgänge getroffen. Morgen begleitet uns ein TL und wird die ersten Übungen abnehmen.

 

20.10.:

Schon in der Nacht hören wir, dass der Wind nicht nachgelassen hat.

Habe schlecht geschlafen und am Morgen meldet sich schwach der Magen. Das Frühstück will nicht so recht schmecken und der Kreislauf ist zu hochtourig.

Anja und ich suchen die Basis auf und Doro gibt uns beiden ein Mittel gegen Seekrankheit.

Da das Wetter weiterhin schlecht ist, geht es Richtung Süden. Wie wir abends von Kitesurfern erfahren hatte es tagsüber bis zu Windstärke 7. Dank der Pille oder der Fahrtrichtung (Wind von achtern), bleibt uns die Seekrankheit erspart.

Tauchgang 3 (ca. 25 m, 60 Minuten) findet in "El Fanadir North" statt und geht an einem Drop-off zunächst auf 25 Meter (übrigens, maximal zulässige Tiefe in El Gouna liegt grundsätzlich bei 30 Metern). Nach rechts abfallend blickt man ins tiefe Dunkel, dessen Ende nicht zu erkennen ist. Am Hang stehen rote Peitschenkorallen.  Die Sicht hier ist etwas eingetrübt und längst nicht so gut wie am Vortag. Glanzpunkte sind hier die zahlreichen Rotfeuerfische. Anja und ich sehen auch den ersten Verwandten der Seepferdchen , eine Seenadel, die sich am Riff festhält. Dank TL sehen wir auch eine goldfarbene Muräne und später auf dem Rückweg eine Muräne mit Leopardenmuster. Klein aber oho sind die Pyjama-Sternschnecken und der TL macht uns auf einen Torpedorochen aufmerksam. Verschiedene Zackenbarsche, allerdings nicht solche Riesen wie bei den Medesinseln in Spanien, haben hier ihre Reviere. Einen illustren Eindruck macht auch ein Nasendoktorfisch. Auch zu den größeren Fischen, die wir sehen zählen hin und wieder Spiegelfleck-Junker. Eine optische Schönheit ist der Herzog-Schweinslippfisch, der sich eigentlich über seinen Namen beschweren müsste.

Ortswechsel für Tauchgang 4 (ca. 12 m, 50 Minuten) nach "Gota" und "Abu Galawa". Zwischen sieben bis acht Riffblöcke befinden sich zwischen den beiden Riffen und bieten  eine von mehreren Möglichkeiten an diesem Tauchspott..

Das Wasser (27° C) ist relativ trübe (Wind) und von einem Riffblock zum nächsten kann man kaum sehen. Sie erscheinen als dunkles etwas. Die Sicht erinnert an sehr gute Tage daheim.

Besonders erwähnenswert sind hier die größeren Kugelfische, Blaufleckrochen, Sandbarsche sowie Steinitz`Wächtergrundeln vor ihren Sandlöchern. Absoluter Höhepunkt dieses Tauchganges ist ein weißer Schlangenaal mit rotbraunen runden Flecken. Dieses elegante Wesen lässt sogar den TL ins Schwärmen kommen. Das Tier flüchtet schließlich vor uns in ein Loch im Sandboden.

Alles in allem: Ein schöner Tauchtag!

Im Anschluss traf man sich, wie üblich, in der Tauchbasis zum Schnacken. TL Thomas, Adam und Guide Mamdouh unterhalten sich mit uns. Eine Gruppe von (unbekannten) Models erscheint und versucht, einen Cappuccino zu bestellen, weil sie die gut gefüllte Basis für ein Café halten; aber sie müssen wieder von dannen ziehen. Es wird schnell erkannt, dass diese aufgestylten Damen, wobei die Wortführerin keinen unfreundlichen Eindruck macht, mit Tauchen nichts am Hut haben. Der eine oder andere hätte den Mädels sicher jeden (Cocktail-)Wunsch erfüllt ;-)

 

21.10.:

Tauchpause!

Einerseits schade, da es heute nicht so windig ist, andererseits genau richtig, da Anja mit Magenkrämpfen, Durchfall und Kreislaufproblemen das Bett hütet. Nachmittags erwischt es auch mich: Durchfall!

Wir rätseln über die Ursache, da wir sehr vorsichtig waren.

Auf diese Weise verpassen wir auch das Marina-Fest, das jeden Freitag stattfindet.

 

22./23.10.:

Verlängerung der Tauchpause wegen unserer Erkrankung. Es ist nicht mehr so schlimm wie am Vortag, aber Tauchen ist nicht.

 

24.10.:

Endlich wieder ins Wasser! Der Magen hat sich am Vortag beruhigt und die Zwangspause hat ein Ende.

Tauchgang 5 (ca. 30 m, 40 Minuten) und Tauchgang 6 (15 m, 60 Minuten, übrigens mein Hundertster) finden erstmals nördlich von El Gouna statt. Das Riff, das wir zweimal betauchen, heißt "Shab Umm Usk".

Sehr schönes Riff mit großen Fächerkorallen. Wir sehen eine fast weiße Muräne, viele "alte Bekannte" (Fische) von den ersten TG im Roten Meer. Wieder schöne Feuerfische, recht große Anemonenfische und prächtige Zackenbarsche. Auffallend diesmal sind die gestreiften Korallenwächter die auf den Korallen "sitzen", und prächtige Stülpmaul-Lippfische, die auch - wie Anja ihn beim Fressen beobachten konnte - ihrem Namen gerecht werden. Ebenso fallen uns diesmal die roten Riff-Großaugenbarsche auf, deren Name ebenfalls für sich spricht und ein "getarnter" Fransen-Drachenkopf. Ein zu zweidrittel im Sand eingebuddelter Fisch konnte von uns bisher nicht sicher identifiziert werden. Graben sich Sandbarsche manchmal ein? Oder war es etwa ein (nicht ausgewachsener) Teppich-Krokodilfisch? Mal sehen, ob das Foto, das Anja "von dem Fisch" gemacht hat, obwohl sie ihn, wie sich am Abend herausgestellte nicht sah, etwas geworden ist.

Eine Suche in den ausliegenden Büchern in der Basis ergab, dass es sich um einen Halbstachel-Plattkopf handelte (nie gehört!). Kurz vor Ende des zweiten TG sahen wir dann einen blauen "Exoten". Er sieht aus wie ein schwimmender Ameisenbär. Auf der Bestimmungskarte dann mal eine zum Teil nicht so treffende Namensgebung. Es handelte sich um einen Blauen Vogelfisch.

Alles in allem war es aber ein schöner Tag!

 

25.10.:

Schon wieder Zwangspause. Heute früh ist Anja aufgewacht, erst nur Durchfall, dann wieder Erbrechen und Magenkrämpfe. Doch nicht ganz auskuriert? Ich habe gestern das gleiche gegessen wie sie und keine Probleme. Nur die Tabletten habe ich länger genommen.

Dank Peter aus CUX und Zwangspause habe ich Gelegenheit, Theorie für Silber "zu büffeln". Er hat mir ein gutes Buch mitgegeben. So werde ich zum Abschluss auch noch die Theorieprüfung versuchen.

 

26.10.:

Anja geht es etwas besser, aber der Durchfall ist noch nicht weg. Für mich lautet die Frage: Tauchen oder nicht? Silber-Brevet fortsetzen? Anja meint, es sei vernünftiger, tauchen zu gehen und es reiche, wenn einer verzichten muss.

So gehe ich heute allein mit dem TL ins Wasser.

Tauchgang 7 (ca. 20 m, 45 Minuten) findet am Riff "Gota Abu Nugar North" statt. Es handelt sich um einen sehr schönen Tauchplatz.

Vom Hauptriff aus führt auf ca. 4 Meter ein wunderschöner Korallengarten weg.

Diesmal fallen mir, neben zum Teil schon erwähnten Arten, ein Arabischer Picasso-Drückerfisch und ein Maskenkugelfisch auf.

Dann, auf dem Rückweg, man muss wirklich genau hinsehen, ein großer Echter Steinfisch. Ein tolles Exemplar!

Tauchgang 8 (ca. 12 m, 35 Minuten) findet nicht weit entfernt am "Gota Abu Nugar South" statt. Diese Stelle ist nicht so interessant wie die bisherigen. Mag sein, dass der Eindruck durch die Kürze des TG bedingt ist (bedingt durch die letzte , 40-minütige Schnorchelübung nach der Mittagspause).

Das erste Wesen, dass berichtenswert erscheint ist eine schwarzweiße Dautzenbergs Warzenschnecke auf dem Sandboden. Kurz vor Ende des TG dann ein Superding! Unter einer großen Fächerkoralle ein wohl ausgewachsener Teppich-Krokodilfisch. Ich hatte erstmals einen Fotoapparat mit und hoffe, dass die Bilder was geworden sind.

 


27.10.:

Für Tauchgang 9 (ca. 20 m, 50 Minuten) fahren wir mit der ABYDOS  Richtung Norden zum so genannten "Blind Reef" oder "Shabrhur Siyul" Hier betauchen wir eine Riffkante, die ca. 800 Meter in die Tiefe führt. Die Gruppenführung übernimmt ein TL und mein Buddy ist heute Steven aus England. Er hat längere Zeit nicht und ich muss ein wenig mehr auf ihn Acht geben. Es macht aber keine Probleme und so geht es ganz entspannt hin und wieder zurück. Der Hang ist schön bewachsen und an einzelnen Riffblöcken tummeln sich tausende von Glasfischen (Jungfische), die mit ihrem Lichtreflexen bei synchronen Richtungswechseln einen tollen Eindruck hinterlassen. Diese Richtungswechsel werden insbesondere durch die vor Ort aufhältigen Jäger, große Makrelen, Zackenbarsche und auch ein Thunfisch verursacht. Im Freiwasser könnte auch mal ein Riffhai zu sehen sein, doch wir entdecken leider keinen. So mache ich ein Foto von einem (diesmal kleinen) Drachenfisch.

Tauchgang 10 findet nach der Mittagspause am Riff "Siyul Kebira" statt (Tauchzeit 32 Minuten, max. Tiefe 21,5 m). Hier sehen wir gleich zu Beginn einen Riesenkugelfisch, der sich von einem Putzerfisch das Maul reinigen lässt. Das Gebiet wird von einem Leopardenhai oft besucht, doch wir sehen ihn leider nicht. Auch hier gibt es wieder Riffblöcke mit Glasfischen.

Eine Gruppe von 25 bis 30 Wimpelfischen steht im Freiwasser. Eine kleine Graue Muräne wird von mir fotografiert und hin und wieder entdeckt man Pyjama-Sternschnecke.

Ich entdecke den ersten Kraken trotz seiner perfekten Tarnung und so hat auch dieser TG sein Highlight. Da Steven mehr Luft braucht, ist der TG recht schnell zu Ende, was aber nichts macht.

 

28.10.:

Heute finden die letzten beiden Tauchgänge statt, für die wir zum nördlichsten Riff fahren, das die Basis ansteuert. Es heißt "Malag Gobal Kebira". Hier finden beide Tauchgänge statt. Anja ist mit an Bord, schnorchelt aber nur.

Tauchgang 11 (Tauchzeit 70 Minuten, max. Tiefe 30 Meter) unternehme ich mit einem Ehepaar.

Am Riff gibt es in der Regel Strömung in Rtg. Süden, die heute allerdings kaum vorhanden ist. Hier am Riff leben viele Muränen, eine mit Ringelmuster (Zebramuräne) und Feuerfische, von denen wir einige Exemplare entdecken. Der gesamte Hang ist sehr schön bewachsen und neben den üblichen Riffbewohnern, die wir schon kennen sollen hier Kraken recht zahlreich sein. Wir entdecken leider keine. Diese Stelle soll auch günstig für das Erspähen von größeren Riffhaien sein. Wir halten hin und wieder Ausschau Richtung Freiwasser, doch leider auch Fehlanzeige. Macht aber nichts, denn das Riff an sich ist schon überaus schön.

Tauchgang 12 ist ein One-Way-Dive.

Wir starten vom selben Ausgangspunkt und tauchen Richtung Süden. Nach 50 Minuten soll der Sicherheitsdekostopp durchgeführt und mit Boje aufgetaucht werden. Anschließend holt uns das Boot ab. Den TG (Tauchzeit 53 Minuten, max. Tauchtiefe 26 Meter) unternehme ich mit Georg, dessen Frau diesmal an Bord bleibt, um sich um den achtjährigen Enkel zu kümmern. Noch im Bereich der Lagune treffen wir bei 26 Metern auf ein großes Areal mit Sandaalen, die ihre Körper aus ihren Löchern im Sand nach oben recken. Kommt man ihnen zu nahe (d.h. schon bei 10-20 Metern) verschwinden sie im Boden.

Auch bei diesem Tauchgang sehen wir wieder Muränen. Eine ist eine Gelbmaul-Muräne. Highlight sind zwei fette Riesenmuränen (ein Paar?), die gemeinsam, Kopf an Kopf an zwei kleinen Riffblöcken liegen. Die Körper sind nicht in Höhlen versteckt und sind recht kräftig. Mit der Dicke meine Oberschenkelmitte können die Körper auf jeden Fall mithalten. Hoffentlich werden die Fotos einigermaßen.

Ansonsten auch jetzt wieder Feuerfische ohne Ende. Eine uns folgende Gruppe mit Guide entdeckt tatsächlich einen Kraken.

Pünktlich und brav wie wir sind, tauchen wir nach der vereinbarten Zeit auf und lassen uns von der Crew aufnehmen.

Mein letzter Tauchtag war sehr schön und der Zufall wollte, dass wir in unserem Urlaub kein Riff zweimal betauchten. Das ist nicht die Regel, wäre aber auch nicht weiter schlimm.

 

Unser Fazit für den Urlaub:

Hier kommen wir sicher irgendwann wieder hin. Morgen ist leider, diesmal nicht krankheitsbedingt sondern wegen des anstehenden Rückfluges, Tauchpause.